Frühgeschichte
Das Gebiet um Zurndorf war schon in der jüngeren Steinzeit (6000 – 2000 v. Chr.) besiedelt. Die Menschen waren bereits seßhaft, betrieben Ackerbau und Viehzucht (Funde: vier Steinbeile und ein Mahlstein).
In der früheren Bronzezeit war das Burgenland bereits dicht besiedelt (Funde: Doppelhenkelgefäße, Armringe, Nadeln, Dolche und Halsreifen). Aus der mittleren Bronzezeit (ca. 1550 – 1200 v. Chr.) stammt ein einzigartiger Fund: ein vollständig erhaltenes, glänzendes Vollgriffschwert mit leicht geschwungener Klinge.
Gegen Ende der Bronzezeit war die gute bäuerliche Entwicklung durch eine große Völkerwanderung unterbrochen. Eisen wird erstmals zu Werkzeug und Schmuck verarbeitet. In der älteren Steinzeit sind wieder einige Jahrhunderte friedlicher Entwicklung möglich
Die jüngere Steinzeit („La-Tène-Zeit": 400 v. Chr. – Chr. Geburt) bildet hingegen wieder einen Abschnitt größerer Auseinandersetzungen. Die Kelten dringen in den Raum ein (Funde: Silbermünzen, Goldmünzen in einem Topf, ein Grabstein mit Relief und Inschrift, weiters ein bronzezeitliches Brandgrab).
Als Kaiser Augustus im Jahre 8 n. Chr. die Provinz Pannonien gründete, wurde das Burgenland von den Römern in Besitz genommen. Unter Tiberius (37 – 38 n. Chr.) gelangte ganz Pannonien unter römische Herrschaft. Die Parndorfer Platte und das Land um den Neusiedler See waren damals recht dünn besiedelt. Das Bauerntum erlebte eine „Wiedergeburt" nach der Unterdrückung durch die Kelten (Funde: ein Altarstein zu Ehren des Waldgottes Silvanus, Ziegelstücke, Mauersteine, ein Kindersarkophag mit Knochen und Glasbeigaben, Steinplattengräber, Münzen).
Im Jahre 375 n. Chr. drangen die Quaden in das Gebiet ein und verwüsteten das Land. Danach übernahmen die Vandalen die unmittelbare Macht in Pannonien, ihnen wiederum folgten die Westgoten. 433 n. Chr. mußte der Feldherr Aetius die Provinz an Attila, den Hunnenkönig, abtreten. Als er 453 n. Chr. starb, wurden die Hunnen von den in Pannonien ansässigen Goten vernichtend geschlagen. Nach den Hunnen drangen die Langobarden ins Land, mußten es aber 568 beim Einbruch der asiatischen Awaren wieder verlassen. Deren Herrschaft dauerte zwei Jahrhunderte, während dieser Zeit soll sich das Handwerk, insbesondere die Goldschmiedekunst gut weiterentwickelt haben (Funde: Gräberfelder).
Nach einer sowohl kulturellen als auch landwirtschaftlichen Blütezeit nach Gründung der karolingischen Ostmark gelangten die Magyaren 894 immer weiter nach Westen. Sie machten alle bisher geleisteten Aufbauarbeiten wieder zunichte. Erst 955 gelang es, ihnen eine entscheidende Niederlage zuzufügen.
Der gesamte Raum der Parndorfer Platte litt schwer unter den kriegerischen Ereignissen, die sich bei jedem Herrschaftswechsel wiederholten. Deshalb siedelten die Ungarn gegen Ende des 11. Jahrhunderts bei Petschenegen, ein ursprünglich mongolische Reitervolk, als Grenzwächter auf der Parndorfer Platte an. Urkunden belegen, daß die Petschenegen noch um 1200 ansässig waren.
1642 erhielt Zurndorf das Marktrecht durch Ferdinand III., wobei es sich jedoch lediglich um eine Bestätigung des alten Marktrechtes handeln konnte, da die Gemeinde schon im Grundbuch von 1546 als „Markht" aufschien.
